Da Schlaachdschwätza/ Schlächdschwätzer - online - Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt

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Da Schlaachdschwätza/ Schlächdschwätzer

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-Entwurf
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Da Schlaachdschwätza/ Schlächdschwätzer
Wittgensteiner Schimpfwörter, Grobheiten, Ungehöriges, Unleidliches,
Ungehobeltes und Beleidigungen


Veröffentlichungen über Schimpfwörter gibt es in Hülle und Fülle. Es finden sich sogar wissenschaftliche Veröffentlichungen, die sich bespielsweise um die sprachwissenschaftliche oder psychologische Einordnung der Schimpfwörter kümmern. So sei aus „Wikipedia“ als Definition zitiert: „Ein Schimpfwort oder Scheltwort (wissenschaftlich auch: Maledictum, meist im Plural: Maledicta) ist ein Wort, das eine Person (seltener: ein Objekt) mit einer (stark) abwertenden Bedeutung (Pejorativ) besetzt und sie auf diese Weise beleidigt oder herabsetzt. “ Es gibt Wörter, die kaum anders denn als Schimpfwörter zu gebrauchen sind. Andererseits kann man manches in dieser Hinsicht neutrale Wort nutzen, um einem Mitmenschen eine Grobheit oder Beleidigung zu widmen. Die vorliegende Sammlung berücksichtigt das, indem sie „Schimpfwörter, Grobheiten, Ungehöriges, Unleidliches und Beleidigungen“ erfaßt.

Sprachliche Schöpfungen dieser Art gibt es in allen Sprachen, vom Spanischen bis zum Chinesischen. Das Internet gibt Auskunft darüber, dass auch das Hochdeutsche reich an Schimpfwörtern ist und der Erfindung mehr oder weniger lustiger oder übler Wendungen kaum Grenzen gesetzt sind. Außerdem finden sich Sammlungen mundartlicher Herkunft, z. B. für Bayern, Franken, Schwaben, Gotha, Köln, Aachen, Rommerz u.s.w. Unser Interesse gilt den Wittgensteiner Grobheiten, den Worten und Wendungen, die jemand in Wittgenstein in übler oder launiger Weise einem anderen nachrufen kann. Ihn haben wir „Schlaachdschwätza/ Schlächdschwätzer“ genannt: jemand, der über andere schlecht schwätzt. Wittgenstein, im rauen Rothaargebirge gelegen, hat eher wortkarge Bewohner, die sich meistens landsmannschaftlich als Westfalen oder Sauerländer sehen, andererseits eine dem Hessischen verwandte Mundart sprechen, ohne allerdings wie die Hessen zu „babbeln“. Im Allgemeinen ist man der herkömmlich bäuerlichen Prägung der Landschaft ent- sprechend auch heute noch Grobheiten nicht abgeneigt, kennt jedoch nicht einmal einen mundartlichen Ausdruck für den schriftdeutschen Begriff „Schimpfwort“ und überschreitet nur selten die Grenze zur Beleidigung.

Das Wittgensteiner Platt wird heute wohl noch von 20.000 bis 30.000 Mitmenschen gesprochen und verdient daher unser besonderes Interesse.

Jedermann verfügt über einen kleinen oder größeren Sprachschatz an Grobheiten, selbst wenn er in „vornehmem“ Hause mit der Mahnung aufgewachsen ist: „So etwas sagt man nicht.“ Die folgende Sammlung stützt sich im Wesentlichen auf die mundartlichen Publikationen von Christian Hackler (Feudingen), Bernd Stremmel (Berghausen), Karl Zoll (Alertshausen), Christa Homrighausen (Wunderthausen) Werner Schmidt (Banfe) und des Online – Mitmachwörterbuches Wittgensteiner Platt (hier besonders auf die Beiträge von Herta Parzinsky, Rückershausen). Dabei sind die Unterschiede in der Mundart und ihrer Schreibweise gelegentlich vorsichtig angedeutet. Sie konnten allerdings wohl vernachläsigt werden, weil dem Leser, der die Mundart spricht, geläufig sein dürfte, ob eine Wendung in seinem Ort in Gebrauch ist. Außerdem scheint es keiner besonderen Anstrengung zu bedürfen, die Lahnversion einer Grobheit (z.B. aus Feudingen) in eine Ederversion (z. B. Berleburg, Berghausen) zu übertragen. Damit sei auch angesprochen, dass die leidige Frage, ob ein Wort mit b oder p, ob mit g oder k bzw. ck, mit d oder t zu schreiben ist, nicht geklärt wird, sondern die Wendungen meist von den genanten Autoren so überommen sind, wie sie sich dort finden.Wo das vertretbar erschien, wurde von einer Ubertragung in die Schriftsprache abgesehen.
Bei den Stichwörtern finden sich unter Verwendung der folgenden Kürzel Ortsangaben. Das bedeutet aber lediglich, dass die entsprechenden Wendungen oder Ausdrücke für den damit bezeichneten Ort belegt sind, keineswegs indes, dass sie etwa auf diesen Ort beschränkt sind.




Alh – Alertshausen
allg.- allgemein
Ban - Banfe
Bgh – Berghausen
Gkh - Girkhausen
Fdg – Feudingen
Hem – Hemschlar
Odf – Oberndorf
Rkh - Rückershausen
Rld – Raumland
Rph – Rüppershausen
Wun - Wunderthausen












A

Aafald, Aafaldsbensel, aafällech (Fdg, Odf, Rkh, Rph), Eefallsbinsel (Bgh) –
einfältiger Mensch, Einfaltspinsel, einfältig. Sei ned so aafällech (Odf). So en aafälleje Mänsch!

Aald, aaler, aale, aales (allg) –
alt. Zur Verstärkung anderer Wörter.

Ma sillte dä Megges ee'n Aasch träre. Loss deer ned immer da Aasch nutraa! Deer ged da Aasch uff Grundeis. Ech het mech veer Wüt een Aasch bëiße kinne. Dä wadd ö baale da Aasch zügeknäppe hon. Hä dütt sech als werra muul da Aasch uffre-iße. Dos hot ken Kopp un ken Aasch (= keine eigne Meinung). Himmel, Aasch un Zwann! Dos get en Aasch! Dein Aasch deres de vagässe, wenn’e ned ogewosse wear. Dü host da Aasch uff! Dos get mer doch om Aasch vorbei."Fdg: „Ech platze deer de Aasch. Dü v'rleerscht noch dein Aasch. Ech mache d'r Foier öngern Aasch. Die hött wöll Zocker eem Aasch. Hie weann fette Gänse de Aasche geschmeart. Du käst mej eem Aasch leacke. Doar eas doch Aaschleckerei.  Doas bassd wie d'r Ijel zum Aasch obbotze. Ech platze deer de Aasch  “Wun: „Mach dech merrem Aasch no häme “. Bgh: „Dos äss em Aasch. Hä hot kee Rüh em Aasch.“
(=ich haue dir den Hintern.)

Dü bäst e richtijje Aaschgeije (Hem)!

Aaschgesechde (Hem, Rld) –
Arschgesicht. Med deim Aaschgsechde deed ech mech om hällichde Daag ned uff da Schossie zeije.

Aaschkröffer (Hem) –
Arschkriecher.

Doar eas doch Aaschleckerei (Fdg).

Dos Aaschloch kun sei Maul ö ned haale (Hem, Rld).

Äschloch (Alh), Aaschloch (Fdg, Hem) 

Wos der Affe sech wöll ebeld (Fdg).

Du beasd wöll vom Affe gelaust wonn (Fdg).

Affeaasch (Fdg)

Alwerd, alwerich (Alh) –
alberner Kerl, albern.

Angsdhose/ Angsdschesser (Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph), Angesdhase (Wun) -
Angsthase. Sei ned su en Angesdhase! (Wun)

Aowechd (Ban) -
(Ban) verdrehter, komischer Mensch.

Hä hot wos o da Arwese. (Bgh, Rld)
Er hat etwas an der Erbse, ist nicht ganz bei Trost, nicht recht bei Verstand.

Du höst immer o allem wos auszesetze. (Odf)


B

Babbelmaul (Rld, Wun) -
Bappelmaul, Quatschkopf. Dü aales Babbelmaul! Dei Babbelmaul kann ä ned een Momend emoo stellesteh.

Bagaasche (Fdg, Rld, Wun)-
Gesindel, Pack. Lungerd die Bagaasche als nogg em Wardshaus rem. (Wun)

Baias/ Pajass (Fdg) -
Schalk, Hanswurst. D’r Baias setzt em ee d’r Aanke. (Der Schalk sitzt ihm im Nacken.)

Bämmelaasch (Fdg) -
Bammelarsch.

Bandit (allg.)

Bängel (allg.)

Bärnlärer/ Bäreleerer (Fdg, Rld) - -
Bärenführer

Bärrel/Berrel (Alh) -
Bettel, Gerümpel, Unordnung. Pack dein Bärrel un hau ab.

Bärrelmann/ Bärreler/Berrelmansch (allg.) -
Bettler, Bettlerin.

Bärrelsack (Wun) –
Bettelsack, geiziger Mensch. Dä aale Bärrelsack kenn sech doch sälwerd dos neerijje Geschärr oschaffe.

Bärres (Fdg) -
grober Kerl.

Sech wie de Bääsebänger klobbe. (Alh, Bgh, Rld)
Sich wie die Beesenbinder verhauen.

Beatterbease (Fdg), Beesewichd (Rld, Wun) -
bitterböser Mensch. Bösewicht. Wos bäsde doch feer en Beesewichd, dessde ma goar naud ewwerich gelosse/gelusse host.

Beffel (Fdg) -
Büffel. Du Beffel.

Die geh med Bescheass önger. (Fdg)  Der Karle hot Beschäss gemocht un äss derwäjer ee d‘s Gefaingnis kumme .(Wun. Beschäss = Betrug)  Nü sei ned su beschässe. (Wun. beschässe = kleinlich). ‚r eas so bescheasse wie d’s Hinnaledderche. (Fdg)

Bettsäächer/ Bettseecher(allg.) -
Bettnässer. Hä wed gescholle wie’n Bettsäächer (Fdg). Kääner wäll gäre „Bettseecher" geheeße wäre (Wun).

Blage (Rld, Wun), Blajedeng, n. Pl.: Blajedenger (Bkb, Rld, Wom) -
Plageding; unartiges, ungezogenes aufsässiges Kind. Do seihsde, wos die ungezogene Blage gemocht hun (Wun).

Bläker/ Bläkmaul (Fdg) -
Klatschmaul.

Bless, Blesskobb (allg., Alh, Bgh, Rld) –
Tölpel, Dummkopf; Dickkkpf. Aaler Bless !

Blödseann (Fdg)

Blödmann (allg), bleare (Fdg), bleere (Alh, Wun) – 
Blödmann, blöd, dumm; schüchtern. auch: zur Verstärkung anderer Grobheiten. z.B: Du blearer Hond, du bleares Mädche (Fdg) .… Der Junge wor bleere, awwa ned ungescheid (Rld, Wun).

Blutzkobb (Fdg) -
Trotzkopf.

Dü aaler Bock (Hem, Rld). Du steifer Bock (Fdg).

Rötsch m’r doch de Bockel rönger (Fdg)!

Bommler, Bommeland, Bommelaasch/ Bummlaasch (Fdg, Rld) –
Bummler.

Hä ärren kläne Botsch (Odf) -
ängstliches Kind, das sich nichts zutraut, auch: Pütsch

e Bräch (Bgh) –
Brechmitttel (Schimpfwort für eine Frau).

Besoffemannswerk (Fdg, Rld) –
Besoffenen Mannes Werk.

Bollacke (Fdg), Bullack (Alh, Rld) –
Pole, Gesindel.

Dü host e Bräd veam Kobb (Bgh, Rld).

Breescher (Fdg) –
Schreihals. Du Breescher, re - iß de Hals ned so weit off.

Brädmaul (Fdg) –
Breitmaul, langweiliger Schwätzer. Du aales Brädmaul .

Bräätschmaul (Alh) –
Klatschbase.

Breachmeddel (Fdg) -
Brechmittel. Du Breachmeddel.

Bulles, Bullesje (Fdg) –
Bulle.

Bülles (Bgh) -
Dickkopf.


C

Dü host se ned alle om Chräsbööm (Bgh, Rld).

D

Dabbes, dabbesich (Alh) –
Trottel, Tölpel, Tolpatsch; ungeschickt, tölpelhaft. Dü Dabbes, kanns’de ned uffbasse?
Ech steije d'r glei offs Dach (Fdg).
Dämellagg (Alh) –
dämlicher Kerl.

Deckkobb (allg.)

Decksau (Fdg) -
Dicksau.

Deckwansd (Fdg, Rld )

Deckuhre (Hem, Rld); Deckohr (Fdg) -
Dickohr. Du Deckohr, seck ned so hoartherig.

Deng (allg.) –
dos Deng = das Ding. Wird gelegentlich für kleine Kinder oder Mädchen verwendet, auch in zusammengesetzten Wörtern. Z.B.: dos Blajedeng, dos dumme Deng…
Dü bäst doch ned ganz dichte (Bgh, Rld).
Der hött nur loirer dommes Zögg em Kobb (Fdg).
Dommheit (Fdg, Odf) –
De Dommheit guckt’r aus de Eage. Wenn Dommheit wieh derre, bleweste de ganze Doog om kresche. Wenn’s vo da Dommheit Knobbbelcha gewe, da hässd du da Kobb voll Streuselkuche.
Deer steit d'r Dönkel ee'n Kobb (Fdg).
D’s Donnerwerrer seall dech... (Fdg) !.
Dorfschäall (Fdg, Odf, Rkh, Rph) –
Dorfschelle, Klatschmaul.

Dormel , Dormeldia, Durmeldier (allg.)–
langsamer, desorientierter Kerl, Schlafmütze; Taumelitier, Träumer, Tagträumer. Wos bäsd dü en Dormel. In einigen Orten steht das Wort eher für ein schusseliges Weibsmensch.

Dormelche (Alh) =
schusseliges Mädchen.

Doas ged dej en Dreack o. Der hött Dreack om Stecke. Du beast je nur e Häfje Dreack. (Fdg).

Dosd (Fdg) -
Tolpatsch.

Döskobb (Hem, Fdg, Rld) -
Träumer. Du aaler Döskopp.

Dräggsagg (Bgh, Rld) -
Drecksack. Verfluchter Dräggsack!

dreackrig (Fdg) -
dreckig, schmutzig. Zur Verstärkung anderer Schimpfwörter. Z. B.: Du dreackerijjer Saukalle!

Dreackspatze (Fgd)

Dreacksau (Fdg)

Dreackhomel (Fdg) –
Dreckhammel.

Dreikantig fleusde zur Deer naus. (Fdg)

Driewes (Bgh, Bkb, Rld, Odf, Wom) -
Drückeberger, Dünnbrettbohrer, trübe Tasse, undurchsichtiger Mensch, Flegel; auch: Duck- mäuser.

Dullbatsch (Bgh, Rld) –
Tollpatsch.
dumm (Hem, Rld), domm (Fdg, Odf, Rkh, Rph) -
zur Verstärkung anderer Grobheiten. Du beast doch noch ze domm zum Sauhiere (Fdg). Domm geborn on naud dazu gelearnd (Fdg). Domme Sau (Fdg). Dommes Gescherr (Fdg). Du seuhsd ned so domm aus, wie de beast (Fdg). Dü bäsd dümmer, wie de Bullezei alöwed (Hem). Dü bäsd so dumm wie Buhnestruh (Fdg). Dummes Schoof (Rld).

Dummkobb, Pl.: Dummkebbe (Hem, Rld), Domm- kopp, Pl.: Dommkäppe (Fdg, Odf, Rkh, Rph)-
Dummkopf.

Dummbeirel (Hem), Dommbeurel (Fdg) -
Dummbeutel.
Dummerjan (Hem, Rld), Dommerjan (Fdg)
Dummschwatza (Bgh, Rld) –
Dummschwätzer, Unsinn redender Mensch.

Durmelrod (Gro, Odf) –
Eine langsame Frau. Du aales Durmelrod !

Dusssel, Dusseldia, Dusselkobb (Bgh, Fdg, Hem, Rld) –
Träumer.





E

Easel (Fdg) –
Esel.

Du bäast en aaler, unleidlicher Ekel.

Eeländswermche (Fdg, Rld) –
Elendswürmchen.


F

Fandast (Fdg) -
Du Fandast fandasierscht je nur.

Fläjel (allg.)

Fatzke (allg.) -
Hä ear'n eegebeldeter Fatzke.
Du beasd noch fauler wie faul. Doar eas doch e faule Ausräre. Doas earre faule Sache. Hä leir off de faule Haut. Du beasd so faul als wie Meast. (Fdg)
Faulänzapack (Odf, Rkh, Rph, Rld)
Ehr seid mehr e Faulänzapack ! (Odf)

Faulänza (Fdg, Rld)

Faulbälz (Fdg) -
Faulpelz.

Fauldia (Fdg)

Dech jöckd wöll d's Feall. (Fdg)

Fehje (Bgh) –
unstetes weibliches Wesen.

Fimmel (Fdg, Rrld)
Du höst je’n Fimmel.
Hä kemmd aus de Fläjeljohrn ned raus.(Fdg)
Fleddsche (Bgh, Rld), Flittche (Fdg) –
Flittschen, loses Mädchen.

Flejel/ Fläjel (Bgh, Fdg, Odf)

Flijjefüss (Bgh) –
Fliegenfuss, leichtlebiger Mensch.

Flowes, fllowesig (Fdg) –
Flaps. Flapsig. Doas eas e flowesijjes Mänsch (Fdg).
Dü host en Fluh em Kobb (Bgh, Rld).
Foaggel (Alh) -
Ferkel, schmutziger, unanständiger Kerl.

Du stenkst wie’n nasse Fochs.

Haal doch enlich dei Freasse. (Fdg).

Frechdachs (allg.)

Fulch (Fdg) -
Faulenzer. Der Fulch leir off d'r Bärenhaut.

Fürrel/ Fudel (Hem, Rld) –
Pfusch. Dos äss alles nür Hürrel un Fürrel.

Futteler (Fdg, Rld) -
Kleiner Betrüger, Pfuscher.






G

Gägelei (Fdg, Rld) –
Gäkelei.

Gägelmann, Gägelmänsch; Pl.: Gägelleure, (Fdg, Odf, Rkh, Rld. Rph) -
Hampelmann, Gauklerin. Du bäst en Gägelmann (Odf, Rld). Sie behänke sech wie Gäkelmänscher (Fdg).

Galjestreck (Fdg) –
Galgenstrick.

Du domme Gans.
Glech krieste a med d'r Gäßel (Fdg).
Lött doch die domme Gatzerei sei (Odf).
Geack, geack (Fdg) –
Geck, geck, närrisch. Du beast doch'n aale Geack. D’r eas je geack. Doas earre geackes Mänsch.
Ech kinn deer Geaft ege.

Du kaasd mejemol gearn hon (Fdg).

Gedäh (Fdg) –
Getue.

Gedätze/Gedähtse (Fdg) -
Gehabe, Getue. Du med deim Gedätze (Fdg).

Du kriest glej e geheerige Tracht (Fdg).

Des dech d'r Geier hölt (Fdg)."

Der eas so geil wie'n Zejebock.

Geizhals (Fdg) -
Geizhals.

Geizkroge (Fdg), Geeizkraje (Odf, Rld) -
Geizkragen. Bepiss dech doch ned, du Geizkraje (Odf, Rld).

Gehurrel (Fdg) -
Gehudel, Pfuschwerk.

Heer endlich off med deam Gekresch!

Gelempe (Fdg) –
Gelumpe

Dämm hot da Deiwel eed d’s Harn geschässe (Fdg).

Du schlächtes Gescherr (Fdg) –
(Gescherr = Geschirr) Du schlechtes Weib.

Du beasd ned rächd gescheud (Fdg).

Hä hött de de Gescheudheit merrem Schoumläffel freasse.

Du kriest glech poar gescheuerd. Derm hon ech poar gescheuerd (Fdg)).

Doas Geschlampe(Fdg)

Dei dommes Geschwätz kann ech baale ned mieh heere (Fdg).

Ech kinn immer ee dei dreckerijes Gesechde reeschlo (Fdg).

Gesocks (Fdg, Rld) –
Gesindel, Gelichter, Pöbel.

Du med deim Geprohl (Fdg).

Veer leura Lijjerei hälste da so e Gestotta (Odf).
Haal doch ned selches Gewackel (Fdg).
Gewäsch (Fdg –
Dummes Gerede. Wenn du doch doas Gewäsch sei lissest (Fdg).
D’s Gewerrer seall dech lange (Fdg)
Gewerrerhonne (Fdg) –
Gewitterhunde.

Ehr gewerrersche Sarasse (Fdg) –
Ihr gewittersche Satane.

Gewiddaschlag (Bgh, Rld) –
boshafter, schwierigr Mensch.
Gewitteroos (Odf)
Dä hot e Goarge em Gesechde (Hem).
Du aale Glodze (Odf) –
Du alte Glucke
.
Grätze (Fdg) –
Grütze. Der hött je kaa Grätze em Kobb (Fdg).

Goarscht, goarschtig (Fdg) –
Garst, garstig. Hä ear’n rechhtije Goarscht (Fdg). Der eas so goarschtig (Fdg

Grieschnowel (Fdg) –
Grünschnabel.

Großhans (Fdg) –
Wichtigtuer.

Grußmaul (Hem, Rld)

Hä werft deer Grobheire on Kobb. (Fdg)

Ech gucke dech merrem Aasch ned mieh o. (Fdg)

Du guckst, als hätte d’r de Hinner d’s Brot gefreasse. (Fdg)
Ech sprenge deer noch o de Gorjel. (Fdg)

Du beast ned rächd bei Grösche (Fdg) –
Wörtich: Du bist nicht recht bei Groschen, ...nicht ganz bei Trost, … bist blöd.

Großmogel (Fdg) –
Wichigtuer.

Großsprecher (Fdg)
H



Die Fraa worre derch de Hächel gedonze. Du bäast en aale Hächel (Odf).

Haches (Fdg) –
ein Maßoser, Habgieriger.

Halonk (Fdg) –
Halunke.

Halsobschnerrer (Fdg) –
Halsabschneider.

Deer weann ech glech hamelöchde (Fdg).

De Hammelbaa ziehn ech d'r noch laang (Fdg).

Aus deer Hampelmann wad nie wos (Rld).

Zum Hänker ned noch! D'r Hänker sall ouch hölle (Fdg).

Hansgägel (Fdg) -
Zappelphilip, Hansnarr.

Hanswoarschd (Fdg) -
Hanswurst. Du beast no doch'n Hanswoarschd.

Häremänsch (Fdg, Odf) –
Heidenmensch (-frau ), Zigeunerin.

Härevolk (Fdg) –
Zigeunervolk.

Du beast je hearnverbraand. (Fdg)

Een Schlog, on du steast em Hemd do. (Fdg)

Der hött je en Hibb (= ungescheit sein, Fdg). Hä hot en Hibb merrem nasse Handsche kreje (er hat einen Hieb mit dem nassen Handschuh bekommen = ist nicht ganz normal, Bgh).
Der leud d’s Bloe vom Himmel rönger. Du seatt noch de Ängel em Himmel seange hearn. (Fdg)
Himmelszeeje ( Hem, Rld) –
Himmelsziege.

Himmelhond (Fdg) -
Himmelhund.
Dü aales Hingel (Hem, Rld).
Du med deiner Hinnabrost. Deer hon de Hinna wöll d's Brot gefreasse. Do lache doch de Hinna drewwer. (Fdg)
Dos äss wie e Hinkel uhne AAsch züm Eierlee un en Hoh uhne Kobb züm Kree (Rld). (Das it wie ein Huhn ohne Arsch zum Eierlegen und ein Hahn ohne Kopf zum Krähen =- eine unvollständige Sache).
Holzkobb (Odf)

Du dommer Homel! (Fdg)

Hongerlerrer (Fdg) –
Hungerleider. D’r Hongerlerrer freßt sein ejene Dreack.

Du blearer, schealer Hond (Fdg).

Der schmeard deer doch nur Hönk em's Maul. (Fdg) (Hönk = Honig)

Hä hött de Hose gestreache voll. (Fdg)

Hosbes/ Hospes (Alh, Bgh, Fdg, Rld) –
Tolpatsch, Tölpel, Stoffel.

Dos äas e aales Hotzelche (=alte Frau).

Du leusd em de Hucke voll. Hä söffd sech d Hucke voll (Fdg).

Du host wöll Spatze öngerm Hut!

Hüre, Hüremansch (Hem, Rld) -
Hure

Hürrel/ Hudel (Hem, Rld) –
Gehudel.

Huseschisser (Hem, Rld), Hoseschesser (Fdg) –
Hosenscheißer, Angsthase.

Hütsch (Alh) –
ungezogenes Bürschchen.

Huugnose (Bgh) –
hochnäsiger Mensch.





I


Idiot (allg). –
Idiot. Der Idiot seall sei Feangern dovo losse. (Fdg)

Aales Irra (Rld) –
(Euter).





J


Jammerlabbe (Alh, Hem, Rld) –
Jammerlappen.

Glech krijjest de da Jibb vull geheewe
( = die Jacke voll gehauen, Hem, Rld)

Doar äas so laang wie e beas Johr (Fdg).




K



Kalb, Pl.: Kälwa (Fdg, Hem, Rdg, Rld)-
Kalb, Kälber; Blödmann. Dü bäsd e aales, eefelijjes Kalb. (Hem) Du aales Kalb ! (Fdg)

Kanallje (Alh, Rld) -
böses Weib.

Ech krijje dech glej om Kandhake. (Fdg)

Hä äss en Karle wie e Pund Woarschd. (ein Kerl wie in Pfund Wurst = einer, der heute diese Meinung vertritt und morgen jenes. Auf ihn kann man sich nicht verlassen. Bgh, Rld).

Doas ged dech en Katzedräck o. (Hem, Rld)

Du aaler, dummerr Kaulebba, med deer wäll ech naud ze dünn hon (Fdg).

Hä äss ned ganz kauscha (Bgh, Rld).

Keezemann, Keezeleire, Keezemannswerg (allg.)-
Gesindel, Herumtreiber (Keeze = Kiepe, Leire = Leute. Also: herumziehendes Volk, herumziehender Händler mit Kiepe). Dos äss doch alles nür Keezemannswerg.

Keezemansch (allg.)-
Zänkisches Weib. Dos ärre vakommenes Keezemansch (Rld).

Kiehschässhummel –
(Kuhmisthummel); Mistkäfer

Ech reiwe deer de Kimmel (= den Kopf.)

Haal dochemul dei Klabbe. Re-iss doch die Klabbe ned su weid uff. (Hem, Rld)

Du hösst wöll a merrem Kläbber kreje (Fdg).

Kläwwes (Alh) –
ungehobelter Kerl.

Klebber/Kleppa (Alh, Odf) –
Dickkopf.

Klobbhengsd (Fdg), Rld) -
éin unvollständig kastrierter Hengst, Schwuler.

Klotzkobb (Fdg) –
Klotzkopf.

Aaler Klöngel! Doas klöngelijje Mänsch (Fdg)
( = das schmutzige Frauenzimmer).

Du höst wöll nen Knall. (Fdg)

Dä aale Knäller! (Odf)!

Knallkobb (Fdg, Rld) -
Knallkopf.

Knasterboart (Fdg) –
Knasterbart.

Dü host Knebbe em Kobb. (Alh, Hem, Rld)
(Dummheiten im Kopf. Alh) .

E klänes Knobbellche.

Ech breache deer noch de Knöchelcher. (Fdg)

Ech werfe deer de Krempel veer de Fisse. (Fdg)

Scheass om Steacke bärr owe o de Kröcke (Fdg).

Knodderbock, Knudderbock, Knodderer, Knodderkobb, Knodderpott, Knoddersack (Ban, Bkf, Fdg, Hem, Odf, Rkh, Rld, Rph) -
Nörgler, mürrischer Mench.

knoddere (Rld) -
ärgerlich vor sich her schimpfen, nörgeln.

Knoielbock (Odf, Rkh, Rph) -
mißmutigter Quengler, Nörgler.

Hä äas nur om knoijen.

Knutzbock (Odf, Rkh, Rph,) -
Nörgler, mürrischer Mensch. Du bäast en aale Knutzbock.

Deam Krakeeler eas ned beizekomme. (Odf)

Du elänneja Krebbel ! (Odf)

Krebbesteesser/ Krebbesteessa/ Kreppesteaßer (Bgh, Alh, Fdg, Rld) –
(Krippenstößer), Nörgler, Quängler, Querkopf.

Kresdche (Bgh, Alh, Rld<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<9 –
(Krüstchen): altes, verdorrtes Mädchen.

Wos der gekretzld hött, ka kaa Sau läse (Fdg).

Krockel (Alh) –
(krummer Strauch), unangenehmer Mensch.

Du käst mech mol kroizweise. (Fdg)

Seall ech deer noch heanne re kroufe? (Fdg)

Dovo versteaste soveal wie de Kuh vom Sonndoog. (Fdg) Hä sted du, wie de Küh veer’m Schiereduur. (Rld)




L


Dear vergead noch doas Lache. (Fdg)
Du hösd se doch ned mieh all o da Ladde (Odf)
Ech houe deer glej e poor heanner de Läffeln. (Fdg)
Laffmaul (Fdg)
Du lahme Änte! (Fdg)

Lammel (Bgh), Lummel, lummelich (Hem, Rld), Lommel, lommelech, Lammelaasch (Fdg, Odf, Rkh,Rld, Rph) –
unordentlicher, unzuverlässiger Mensch. Dei Hose hänkt ganz lommelig, du Lommelaasch, zick se mol hok ( Fdg).

Ech langen deer mol eene (Alh).
Laorjes (Ban) -
Schreihals.

Lappschwanz (Fdg)

Läschhorn (Fdg) –
Drecksack.

Machemol de Latz zu, d’s Voijelche fleud fort. (Fdg)

Glech kriejeste e feer’n Latz. (Fdg)

Der eas wöl e Laus eawer de Leawer geleafe. (Fdg)

Lauser, Lausejonge, Läuserig (Fdg), Lausewansd (Rld) -
Lausejunge, Lausbub

Lawwes (Alh, Bgh) –
grobschlächtiger Kerl, Faulenzer, Nichtsnutz (Alh); frecher, junger Flegel

Lebba (allg.) –
(junger Ochse), frecher Junge, Flegel.

Der Leibhaftije eas heanner‘m her.

Lemmel, Pl.: Lemmen (Alh, Odf, Rkh, Rph) -
Lümmel. Dä Lemmel wäall naud arwe. Mer hon zwee vo dä Lemmen. (Odf)

Leusde als werra?

Deam hon ejemol de Levite gelease (Fdg).

Dü lijjesd wie gedruckt (Rld).

Lirjes, Lerjes (Fdg, Odf, Rkh, Rph) –
Bengel (Odf) !

Du beasd doch Lofd feer mech. (Fdg) Glej werschde o de Loft gesetzt. (Fdg)
Lumb (Hem, Rld), Lomb (Fdg, Odf, Rkh, Rph)
Lombepack (Odf).
Med deer sei kaa Lorbeern ze ernte (Odf).
Luggel, luggelech (Odf, Rkh, Rph) –
schmutzige, unordentliche, ungepflegte Person. Dos äss e aales Luggel. (Odf)

Luppohr (Ban) –
Mensch mit abstehenden Ohren.

Lürra (Hem, Rld), Lurra/ Lurrer (Fdg, Odf, Rkh, Rph) –
Luder.Du stengst wie e Lurra. Du bäst e oarmes Lurra.




M


Malges (Bgh) -
ungehobelter Kerl, Bösewicht.

Mansch/ Mänsch (allg.) –
dos Mansch/ Mänsch (stets Neutrum, auch bei zusammengesetzten Wörtern, z.B.: dos Häremansch = die Zigeunerin . Unterscheide: da Mänschder Mensch. Maskulinum.) Abfällig für: Frau. Fdg.: Doas geacke Mänsch sprengd de Mannskearle off de Röcke. Doas v’rröckte Mänsch. Doas v’rdorwene Mänsch. Doas Mänsch eas leafsch wie e Zoubel (Fdg). (Das Frauenzimmer ist läufig wie eine Hündin).

Mäsdbiene (Hem, Rld) -
Mistbiene.

Mäsdbock (Hem, Rld)

Mäsdflijje (Hem) –
Mistfiege

Mäsdkäfer/ Measdkäfer (Fdg, Hem, Rld) –
Mistkäfer.

Mäsdpeife (Hem, Rld) –
Mistpfeife.

Haal’s Maul! (Hem) De hött e großes Maul. De päckt’s Maul so voll. Dä päckt kaa Blood fersch Maul. (Er spricht aus, was er denkt.) De re-ißt’s Maul bess hernne gäje off. Mach’s Maul zu, es zieht. Derm hon se en Maulkorb vabasst. Maul ned immer ewwa alles. Hä mauld ewwa jedes Däl. De fährt ma imma ewwasch Maul. Machs Maul off. (Odf, Rkh, Rph) Deer steatt d's Maul ner a Minutte stell. Ech schlo d'r off's Maul, däss de Zäh em Aasch wackeln. Du höst dei Maul wöll em Deschkaste gelosse. Höt deer dei Moddder d's Maul zugebonne? Du höst dei Maul om Erlekrappe hänke gelosse. Haal endich dei schlächtes Maul. Der lött sei Maul bärr off's öngerschde Knäpploch hänke. Re-iss dei Maul noch we-irer off (Fdg). Hä sall emoo ds Maul ned su weit uffreyße! (Wun)

Megges/ Meckes Pl.: Meggeser (allg.) –
bösartige männliche Person. Se schlo sech wie de Meggeser. (Fdg) Med derm Meckes wäall ech naud ze du hon. (Odf) Aaler Megges! (Hem, Rld)

Meggesbande (Rld)–
Meckesbande.

meggesich (Rld)–
wie ein Megges.

Du landest off d’r Mesde. (Fdg)

Doas ear’n aale Moffel. (Fdg)
Moggedier (Odf)

Du höst a loses Mondwerk. (Fdg))

Dech weann ech noch Mores lehrn.(Fdg)

Der hött je kaa Mork ee de Knoche. (Fdg).

Den hon ech ejemol de Morsch geblose (Fdg)

Du beast je meschugge (Fdg).

Der ear en ganz miserowele Mänsch (Fdg).

Dü Mißgeburt (Rld)!

Dä hött kenn Mumm e da Hose (Odf).






N



Nackaasch (Fdg) –
Nacktarsch.

Du hösst je en Näl em Kobb. (Fdg)

Näwwelhäxe (Fdg, Rld) –
Nebelhexe.

Neidhomel (Fdg) –
Neidhammel.

Du bäast en aale Nerjeler (Odf).

Nöchdsujel (Odf) -
Nachteule.

Med deer hött ma sei liewe Not. (Fdg)

nusselich (Fdg) -
Dos earre nusseijes Weiwesmänsch.

Du bäsd ö ze naud nutze. (Rld)

O



Offschnerrer (Fdg) -
Aufschneider. Der eas doch en Offschnerrer.

Doas schreib deer emol heanner de Ohrn. (Fdg)

Onducht (Ban, Fdg, Odf, Rkh, Rph) -
Taugenichts. Du bäast en aale Onducht. En Onducht daucht ewwahäpt naud (Odf). Ehr seid alle merrenanner Onduchte (Fdg). D‘r Onducht steckt voller V’rdorwenheire, wie d’r Hond voller Fleh (Fdg).

Onflood/Onfloat/ Unflood –
maßloser Fresser.

Oos, Uus (Rld)-
Aas

Onleid/ Unleid (Fdg, Hem, Rld) –
ungefälliger Mensch.

onflärech -
unflätig (Fdg).
Med deer äas naud mieh ozefange. (Fdg)

P


Ploijel (Odf, Rkh, Rph) –
schwerfälliger Mensch. Du bäast en aale Ploijel.

Plojeldeng -
unartiges Kind

Prohler, Prohlaasch (Fdg), Pruhlaasch (Bgh, Rld) -
Prahler. Du Prohlaasch, dei Geprohl eas ned mieh ozehern.

Prutzkobb (Bgh) -
Trotzkopf, Querkopf.

Poarzebrommel -
Mistkäfer.

Du aaler Poo (Pfau, Fdg).





Q


Quädscha/Quätscher -
Schwätzer, Quatschkopf.

Quadschkobb (Bgh, Hem, Rld) -
Schwätzer, Quatschkopf.

Quängeler (Fdg, Rld) –
Quängeler

Quärkopp/Querkobb/ Quearkopp (Fdg), Quär- trewwer (Odf, Rld) -
Querkopf, Quertreiwer.

Quartalsäffer (Fdg) –
Quartalsäufer.

Quassellstrebbe (Fdg), Quasselstribbe (Gkn, Gkh,Rld, Wem)

Querschläja (Rld)-
Querschläger.

Quoarchel, quoarchelich -
Holzkopf, Quertreiber.




R





Räff/ Reff/ Reaff (Bgh, Fdg, Rld) –
e aald Räff (eine alte Weibsperson).

Rändvieh/Reandvieh (Bgh, Hem, Rld, Fdg) –
Rindvieh.

Raweuus (Rld) -
Rabenaas.

Rappelkobb (Fdg)

Raudi (Fdg) -
Rowdy.

Riewe (Hem, Rld) –
Rübe. Aale Riewe, dü !

Der steahlt wie en Rowe. Däß dech doch de Rowe freasse.

Rutzjunge/Rotzjunge, Rutznose/ Rotznose, Rutzleffel/Rotzlöffel (Bgh/Fdg, Rld) –
Rotzjunge, Rotznase, Rotzlöffel.

Ruwwelkobb (Fdg) –
Rubbelkopf (unordentlicher Zeitgenosse).





S


Haal doch so kenn laange Sääch

sääche/ seeche (Fdg, Hem, Rld) –
pissen. Der schwätzt, wie de Sau sääche. (Fdg)

Sadansbrore (Odf, Rkh, Rph) -
Satansbraten. Du bäast en Sadansbrore. (Odf)

Sadansweib (Fdg, Odf, Rkh, Rld, Rph)

Saftsagg (Bgh, Rld)

Dü nasser Sagg (Bgh, Rld).

Sauhöf (Hem, Rld)

Säffa/Säffer (Fdg, Odf, Rkh, Rkp), Söffa (Hem, Rld), Söffbagge (Bgh), Söffbold -
Saufbacke, Säufer. Du bäast en aale Säffa (Odf).

Sau (allg.) –
Sau. Dü gesd ö keener Sau aus dem Wäg (Hem, Rld). Der mächd dech noch zur Sau (Fdg). Hä sprengd domed em, wie de Sau merrem Berrelsack.

saudomm (Fdg) -
saudumm. Loss dei saudommes Geschwätz."

Sauhond (Fdg, Odf, Rkh, Rph), Sauhund (Hem, Rld)

Hä läaft merrrem offene Saustall dorem (Odf).

Sauzimmel (Fdg) –
Schweineschwanz.

sawwele (Hem, Rld) –
sabbeln.

Sawwelbacke (Rld)–
einer, der überflüssiges, dummes Zeug daherredet.

Sewalabbe, seware (Fdg, Rld) –
Ein Tuch, mit man den Seiber abwischt (seibern: Speichel aus dem Mnd laufen lassen). Dü bäsd en Sewalabbe ! Veer Wut liff'm d'r Seawer ems Maul.

Sobbewansd (Fdg)-
Suppenwanst.


Solbaknoche (allg.)–
(eingepökelte Kochenteile mit anhängendem Fleisch); sonderbarer Mann.

Spatzehearn (Fdg) -
Spatzenhirn. Du med deim Spatzehearn!

Speatzbuwe (Fdg) –
Spitzbube.

Speelmann, Speelmannswerg (Bgh, Rld) –
Spielmann, Spielmannswerk. Wos dü du mechsd, dos äss alles doch nür Speelmannswäg.

Staches –
frecher Mensch.
Du hösst je’n Stich. (Fdg)

Stoffel, stoffelech (allg.) –
mundfauler, unbeholfener, ungehobelter Mensch. Du bäasd en aale Stoffel. (Odf)
Hä stenkd honnerd Meter ge’n Strich (Odf).
Dä äass so frech wie Stroßedräack (Odf).

strohdoof -
besonders dumm.

Stronze (Fdg, Odf) –
Streunerin.

stronze (allg.) –
1. streunen, 2. angeben, prahlen, aufscneiden. Es stronzt nur em de Wege rem (Odf).


Sch


Aale Schachdel (Rld).
Du beasd so frech wie Schadermescheass (Fdg)

Schärmässa (Rld)–
(Scheermesser), streitbare Frau. Dämm Unnaschde sei Fraa äss e aald Schärmässa.
Dü host ju Schäss ee da Huse (Bgh, Rld). Schäss on Fänga hon (der hat etwas ausgefressen. (Bgh, Rld).

Schässbromme (Laa) –
Scheißfliege.

Schässdeng/ Schässdäng (Alh, Bgh, Hem, Rld), Schässdörng (Odf, Rkh, Rph), –
Scheißding. In Alh auch abfällig für Mädchen."Es äas e protzejes Schäassdörng."
Schässdräck/ Scheißdräck/ Scheissdrägg (Hem, Rld), Scheassdräack (Fdg, Odf, Rkh, Rph) –Scheißdreck. So en Schäassdräack! (Odf) Doas ged dej'n Scheassdreack o (Fdg). Kimmer dech nerr em jeren Scheissdreack (Fdg). Wos äss dos da werra fer en Scheisdrägg, wos dü duu veerhosd (Rld)?

Schässfressa (Bgh, Rld) -
Geizhals.

Schässkäfer/ Scheasskäfer (Hem, Fdg, Odf, Rld, Rkh, Rph) –
Mistkäfer.

Schaude (Bgh, Rld)/ Schaute –
mit örtlichen Unterschieden: 1. nervöser, immer erregter Mensch 2.Witzbold, Schurke, Schuft 3. Phantast, Narr, Spinner, 4. durchtriebener Mensch
Du Scheasskearle (Fdg), die Scheißkärle (Rld)
‚r eas doch alles Scheisse (Fdg)
Scheissa/ Scheisser (Rld)
Ech scheisse deer en Häf (Fdg).
Wenn d'r Hond ned gescheasse hätt, härre de Hose kreje (Fdg).
Do scheiss ech droff. Derm hon ech wos geschäasse (Odf).
Du scheisst noch veer Angsd ee de Hose (Fdg).
Doas ged dej'n Scheassdreack o (Fdg).
E klaa Schesserche (Odf).

Scheusel (Fdg) -
1. Vogelscheuche. 2. Scheusal.

Schinnoos (Alh, Ban), Schinnuus (Bgh, Hem, Rld) -
fragwürdiges Frauenzimmer. bösartige Frau, auch: störrisches Vieh; Ban.: bösartiger Mensch.
Schlaachdebächer (Rld), Schlächdkobb .
Schlaachdschwätzer (Hem, Rld), Schlächd- schwätzer (Fdg)
Du verdienst Schläje wie’n jonge Hond. (Fdg)
Schlambe (allg)
Schlappschwanz (allg.).
Ech krijje dech glej om Schlawiddche. (Fdg)
Med deer fohrn ech glech Schleare. (Fdg)
Schleimschesser (Fdg)

Schlemihl (Fdg) –
Schleimer.
Ech schlo (= schlagen) dech ze Brei. Ech schlo dech, däss deer Hearn on Sieh v’rgead. Ech schlo d’r de Hucke voll. Ech schlo dech, däss de ee kenn Sack mieh basse düst. Ech schlo dech, däss de da Himmel feer ne Bassgeije oseuhsd. Ech schlo d’r poor heanner de Läfffen. Ech schlo d’r offs Maul, däss der d Zäh em Aasch wackeln.
Du hösst wöll‘n Schlog merrrem nasse Hännsche kreje. (Fdg)
Med deer Schloms eas ra goarnaud ozefange. (Fdg)
Äas arre aale Schlonze. (Odf)
Schmaalzheini (Odf, Rkh, Rld, Rph)
Schmachtlabbe (Fdg)
Schmagoges (Odf, Rkh, Rld, Rph)
Schmarotzer (Fdg, Rld)

Schmärlabbe (Bgh, Rld), Schmearlabbe (Fdg) –
Schmierlapp, Schmeichler.

Schmässflijje (Fdg) –
Schmeissfliege.
Du krijjest glech eene geschmärd. (Rld)
Du med deiner große Schnauze! (Fdg)
Du dummer Schnösel! (Fdg, Rld)
schnöselijjer Jonge
Haal endich dein Schnowel. Haal mol die Schnutte ! Off deiner Schnutte ka m’r Pannkuchche backe. (Fdg).

Schnurreljonge (Fdg) –
unreifer Schnösel, Rotzjunge.
Aales Schof! Schofskobb .(Fdg, Rld)
Schwätzer (allg.)
Schweinehund (Rld, Hem) –
Schweineijjel (Fdg) -

Schwerenerer (Fdg, Rld) –
Schwerenöter.


T


Traatsche (Bgh, Hem, Rld) -
Schwätzerin, "weibliche Dorfzeitung".
Tranfunsel (Hem, Rld)–
langsamer Mensch.
Trambeldia (Hem, Rld)–
Trampeltier.

Transuse (Rld)

Du beasd je noch ned trocke heannern Ohrn. (Fdg)

Troddel, Troddelliese.

Trurel (Odf)

Trutschel (Odf, Rld)





U, V,W, X, Y, Z


Vadorb (Bgh, Hem, Rld) –
Verdorbener, Böswicht.

Wo dreiwed ehr Vagabonder ouch werrer rem ?

Vealfroß (Fdg) -
Vielfraß.

Verflucht on zugeneaht. (Fdg)

Du vergessd noch dein Aasch (Fdg).

Du verlogenes Gescherr! (Fdg)
Wenn ech dech krijje, beasde verratzd. (Fdg)

Du beasd je verröckd. (Fdg)

Du höst's bei mehr v’rscheasse. (Fdg)

Der eas doch e versoffenes Lurrer. (Fdg)

Ech on mieh Verstaand eem kläne Feanger, wie du eem Kobb. Beasde da noch rächd bei Verstaand. Du verschleafsd d’r noch de Verstaand. (Fdg)

Du beasd so vijeand wie e bleiern Atzel. (Fdg)

Ech kinn d’r immer ee dei Visage houe. (Fdg)

Du hösst wöll’n Vouggel. (Fdg)

Dech ka m'r ned voll nömme. (Fdg) Du nemmst d'r d's Maul e beßje voll. (Fdg) Der eas so voll wie e Sau. (Fdg) Voll wie e Spretze, wie dausend Mann. (allg.) Vull wie e Strandhaubitze. (Rld) Hä woar so voll, därre sech bescheasse on besächt hött. (Fdg) 

Watz Pl.: Wätze (allg.) -
1. Eber 2. Dreckschwein. Dos sein richtijje Wätze (Rld). Dü aaler Watz (Rld)! Hä lesst werra muul da Watz raushänge (= benimmt sich übel, Rld).) Dä schliff, bes da Watz kreede = Er schlief, bis der Watz krähte, bis in die Puppen, bis in den hellichten Tag, Bgh.) Dü bäsd ju vom welle Watz gebässe = Du bist ja vom wilden Watz gebissen, führst dich verrückt auf, Rld.) Dä zog e Foa, wie en welle Watz pißd. (Der zog eine Furche, wie ein wilder Watz pißt = krumm und schief.) Du käste woarde, bes d'r welle Watz kreaht = Da kannst du warten bis der wilde Watz kräht, bis in alle Ewigkeit, Fdg.)
Dä äass en Weirestrepper (Odf, =ein armer Mann, der die Weideruten zum Herstellen der Körbe geklaut hat).
Zwäasches Weiwesmänsch (Fdg), gägges Weiwesmänsch (Odf)
Zabbelfilip.(Rld)

Zammel, Zammelche (Fdg) –
Unordentiches Mädchen.
Du beasd wöl heannerm Zau offgelease wonn.(Fdg)
Du käst nerremol bäs drei zeah(l)n.(Fdg)
Ech hon mieh V’rstaand ee d’r kläne Zeawe, we du em Kobb. (Fdg)

Zossel, Zosseldier (Odf) –
unordentliches, leichtlebiges Mädchen.

D’s Zoubel eas leafsch.(Fdg) -
Die Hündin ist heiß (brünstig) – Anwendung auch auf mannstolle Frauen: Doas v’rleafene Mänsch earre aales Zoubel.


 
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