Schreibweise u.dgl. - online - Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt

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Schreibweise u.dgl.

Grammatik




A. Lokale Kennzeichnung


Wittgensteiner Platt wird im Gebiet des Altkreises Wittgenstein gesprochen. Es gehört zu den oberhessischen Dialekten.

Das Wittgensteiner Platt lässt sich einem nördlichen und einem südlichen Sprachbereich zuordnen, Gebiete, die jeweils die Einflüsse der angrenzenden Regionen Westfalen, Hessen und Nassau aufweisen. Diese beiden Bereiche decken sich ungefähr mit den vom 16. bis ins 19. Jahrhundert bestehenden Herrschaftsgebieten der Grafen von Sayn - Wittgenstein - Berleburg und Sayn - Wittgenstein - Hohenstein und sind im Wesentlichen durch die Wasserscheide  zwischen Lahn und Eder markiert.

In der kleinräumigen Sprachlandschaft gibt es darüber hinaus von Ort zu Ort mehr oder weniger nennenswerte Unterschiede. Für Dieter Möhn (Aufbau, S. 376) war das Anlaß zu der These, "daß Wittgenstein kein einheitliches Mundartgebiet darstellt, vielmehr in mehrere Teilgebiete zerfällt, die wiederum  durch Übergänge miteinander verbunden sind." Im Anschluß an Weiershausen unterscheidet Möhn sechs typische Ortsmundarten, jeweils drei in der Eder- und Lahnlandschaft, nämlich: 
  • Laasphe mit dem Laaspher Südosten und das Banfetal,
  •  Oberndorf mit dem oberen Lahngebiet, 
  •  Erndtebrück mit Schameder, Zinse und Benfe,
  •  Elsoff mit dem Elsoff- und östlichen Edertal,
  •  Womelsdorf mit Birkelbach und Birkefehl,
  •  Wemlighausen mit dem Ederkerngebiet und dem Wittgensteiner Norden.
In dem "Online-Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt" werden für die Ortschaften oft Kürzel verwendet; sie sind neben den Ortschaften des Witgensteiner Sprachgebietes vermerkt, die man mit Hilfe des entsprechenden Buttons auf der Randleiste aufrufen kann.

Die Einheit des Mundartgebietes steht trotz der angesprochenen Unterschiede einerseits  und der Gemeinsamkeiten mit den angrenzenden Gebieten, besonders dem hessischen Hinterland, andererseits nicht in Frage. Etwas anderes ist es, ob und wieweit einzelne Vokabeln noch - soweit Platt gesprochen wird - im Gebrauch oder nur noch älteren Zeitgenossen geläufig sind, wie beispielsweise Wörter aus dem bäuerlichen Bereich. 



B. Schreibweise

(Überarbeitet und ergänzt am 20. Februar 2014)

I. Regeln für die Schreibweise des Oline-Mitmachwörterbuches Wittgensteiner Platt.



Das "Online-Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt" verwendet die 25 Buchstaben des allgemeinen Alphabets (nebst Umlauten und "ß"). Dies geschieht, um Verfremdungseffekte möglichst zu vermeiden; auch die mundartliche Literatur verfährt in der Regel ebenso. Wegen einger Besondrheiten in der Aussprache verwenden einzelne Autoren von Ort zu Ort  verschiedene Sonderzeichen. Auch die Wissenschaft bedient sich einer besonderen Lautumschrift, wie sie bei Fremdsprachen nicht unüblich ist.


Zu unterscheiden sind die Fragestellungen, die mit der Schreibweise einerseits und die mit der Aussprache andererseits zusammenhängen. Zunächst geht es darum, das gesprochene Wort richtig aufzuzeichnen; alsdann handelt es sich darum, das aufgezeichnete Wort gleichklingend als ein gesprochenes zu reproduzieren. Beide Ansätze sind untrennbar miteinander verbunden: die Aufzeichnung dient der Reproduktion, ihr Zweck ist die möglichst authentische Reproduzierbarkeit. Es lässt sich annehhmen, dass die Aufzeichnung mit Lautzeichen oder Sonderzeichen die Erreichbarkeit des Zieles zwar optimieren, jedoch letztlich nicht vollständig erreichen kann. Jedenfalls setzt sie eine gründliche Schulung derjenigen, die die Lautzeichen bei der Aufzeichnung und beim Nachsprechen anzuwenden haben, voraus. Da über die Bedeutung dieser Sonderzeichen bestenfalls bei wenigen Interessenten Klarheit besteht und die Raben weiße Federn haben werden, bevor wittgensteinweit Einvernehmen über ein einheitliches System erzielt und dem Sprachvolk vermittelt sein könnte, sieht das Mitmachwrterbuch von der Verwendung von Sonderzeichen ab, nicht  zuletzt auch weil  das Online - Mitmachwörterbuch Wert auf eine allgemeine Beteiligung legt.


Zu schreiben, wie man spricht, und zu sprechen, wie man schreibt - damit ist nur eine Leitlidee thematisiert. Da auf der Grundlage der schriftlichen Aufzeichnungen alleine eine gleichklingende Reproduktion nicht zu erzielen ist und auf die Hilfe einer Lautumschrift verzichtet werden muss, versucht das Mitmachwörterbuch durch audiovisuelle Begleitung Klang, Melodie und Rhythmus der Sprache zu vermitteln.


1. Birkefehler Regeln


Die Redakteure des Mitmachwörterbuches haben sich am 8. Februar 2013  auf einem Treffen in Birkefehl auf folgende, die Schreibweise betreffenden Regeln verständigt. Diese Regeln sind noch unvollständig; sie bedürfen der Ergänzung.

(Bei den kursiv gesetzten Teilen handelt es sich um Erläuterungen.)

a) Einheitliche Schreibweise und örtliche Besonderheiten


aa) Die örtlichen Besonderheiten der gemeinsamen Mundart Wittgensteiner Platt sollen aufgezeichnet werden; eine Nivellierung ist zu vermeiden.

Die Entwicklung und die gegenwärtigen Verhältnisse lassen es fraglich erscheinen, ob die mundartlichen Binnenregionen so wie überkommen eine Zukunft haben. Freilich sind diese Regionen noch fest im Bewusstsein der wittgensteiner Mundartsprecher verankert. Die erhebliche Zuwanderung, die moderne Flexibilität, die Wandlung von der bäuerlichen Gesellschaft zur Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft, die allgegenwärtige und durchdringende Ausstrahlung der Medien und Kommunikationsmittel mit ihrer kulturübergreifenden, nivellierendenTendenz zu Internationalität und Globalität - all dies bewirkt ein Schwinden der Mundart selbst im intimen, familiären Bereich und relativiert zugleich der Bedeutung, der mundartlichen Sprach- und Binnenregionen..



bb) Bei gleicher Bedeutung und Sprechweise sollen  unterschiedliche Schreibweisen möglichst vermieden, aber auch nicht als falsch behandelt werden.

Soweit es sich nicht um örtliche Besonderheiten handelt, sollten unterschiedliche Schreibweisen möglichst vermieden, jedoch auch nicht als "falsch" abgetan werden. Hier im Rahmen des Mitmachwöterbuches zu einer plausiblen, allgemein akzeptablen einheitlichen Schreibweise zu gelangen, ist eine Aufgabe der Redaktion; dabei  kommt es auch darauf an, dogmatisierende Standpunkte zu vermeiden.   

Beispiel:  G. Hippenstiel notiert in Wittgenstein III für "Marienkäfer" nebeneinander: "Herrgottsdiache" (Bes, Scha), "Herrgöttsdierche" (Gr, Sas), "Hansgadierche" (Fi) "Golddieache" (Gi). Bei der Schreibweise "Diache" versus  "Dierche" handelt es sich wohl eher um eine unterschiedliche Haltung zur r-Vokalaisierung und nicht um örtliche Besonderheiten: die einen neigen zur Anlehnung an den akustischen Klang, die anderen zur Anleihe bei der hochdeutschen Schreibweise.

Beispiel: Schreibt man "Chräsdag"  mit "k" ("Kräsdag" ?) oder "ch" ,was in Anlehnung an das Hochdeutsche üblich, aber  auf die Herkunft aus dem Altgriechischen bzw. Lateinischen zurückzuführen ist. (ho christos = Christos= Christus, der Gesalbte, d.h. Geburtstag des Gesalbten, Christtag, Weihnachten.) Schreibt man dieses Wort mit "e" ("Chresdag") oder mit "ä"  ("Chräsdag") ? Ob man "daak" oder "daag" schreibt, hängt mit der Schreibweise der Konsonanten zusammen. Ferner: Ob man "-daag" mit "aa" oder mit "a" schreiben sollte, gehört zu den Fragen, die mit den langen Vokalen zusammenhängen. Diese Varianten fndet man, wobei anzunehmen ist, dass das Wort wittgensteinweit gleich ausgesprochen wird und gleiche Bedeutung hat. Eine Verständigung auf die wohl üblichere Scheibweise "Chräsdaag" scheint nahezuliegen.


Beispiel: Für die Übertragung des Wortes "nicht" gibt es folgende Spielarten. "nedd", "net", "nett" unnd "ned". Das ist keineswegs Ausdruck lokaler Unterschiede; das Wort hat vielmehr überall in Wittgenstein die gleiche Bedeutung und wird gleich ausgesprochen. Es liegt nahe, sich auf die einheitliche Schreibweise "ned" zu vrständigen.Gleiches gilt für den vergleichbaren Fall von "güdd", "güt", "gütt" und ""güd" (gut), u.s.w.



b) Hochdeutsche Schriftsprache und  Verschriftlichung der Mundart

aa) Es werden nur die Schrift- und Interpunktionszeichen verwendet, die auch im Hochdeutschen gebräuchlich sind.

Grundlage der Aufzeichnung sind die 25 Buchstaben des lateinischen Alphabets. Mit den Anätzen von Bernd Stremmel (Berghäuser Wörter, S. 619), im Wesentlichen auch von Chr. Hackler (Feudingen, S. XII ff.) und Dieter Möhn (Aufbau, S. 370 ff. vgl. aber auch die Modifikationen bei den Genannten) wird auf die Verwendung einer der Lautumschriften, wie sie in der wissenchaftlichen Mundartforschung üblich sind, verzichtet. Es kommt darauf an zu versuchen, die Mundart (möglichst) für jeden "schreibbar" und "lesbar" zu halten. Die Anwendung einer wisenschaftlichen Lautschrift würde die meisten derjenigen, die zum Mitmachen  gewonnen  werden sollen, davon  abhalten, wenn nicht sogar abschrecken und  ist im Hinblick auf das Anliegen dieses Mitmachwörterbuches nicht praktikabel.  

         
bb) Eine Zeit lang nötigte die "Suchfunktion" des Wörterbuches dazu, die Umlaute "ä" ="ae", "ö" = "oe" und  "ü" = "ue"  zu  schreiben. Die "Suchfunktion" fand nämlich ä,ö  und ü nicht. Das führte gelegentlich zu unschönen, manchal zu missverständlichen Wortbildern. Das Poblem ist behoben, "ä", "ö" und "ü" werden jetzt erkannt und die Texte sollten deswegen auch ab sofort mit den Umlauten der deutschen Schriftsprache geschrieben werden. Das hat zur Folge, dass auch die bisherigen Eintragungen (rund 2300 Wortartikel, vielleicht 7000 Wörter mit den dazugehörigen Texten usw.) entsprechend überarbeitet werden müssen. Diese Überarbeitung wird erheblich Zeit in Anspruch nehen, so dass also zunächst noch für einen in der Dauer nicht abschätzbaren Zeitraum beide Schreibweisen nebeneinander stehen.  

cc) Liegt eine Anlehnung  an die hochdeutsche Schriftsprache nahe, soll sie gesucht und bevorzugt werden, um die Lesbarkeit zu erleichtern und Verfremdungseffekte zu vermeiden.

Beispiele: "ech" - hochdeutsch: "ich" (nicht "esch"); "dichte" - (nicht "dischte", hochdeutsch: dicht, dichten); "mohle" - hochdeutsch: "mahlen" = Korn mahlen (nicht "moole"); Chraesdag, s. vorstehend Buchst. b; Deisch , Dösch oder Desch = Tisch.



c)  Kurze Vokale

aa) Die Kürze eines Vokales (i ,e, a, o, u) kann in der Verdoppelung des nachfolgenden Konsonanten Ausdruck finden.                                                                                                                              
               

z.B.  alleweil, bedreppelt (betrübt), Borre (Boden), annere (andere), frässe (fressen), usw.


bb) Bei kurzen, wenig betonten Wörtern findet eine Verdopplung nicht statt.

z. B. bes (bis), dos (das), wos (was), hon (haben), ned/net (nicht), med/met (mit),däm (dem), usw.

    
d) Lange Vokale

aa) Lange Vokale können durch Verdoppelung des Vokales, durch angehängtes Dehnungs – h oder durch ein Dehnungs - e kenntlich
gemacht werden.
      
        
z.B. muule (malen, von einem Bild); schee (schön); Johr, Juhr (Jahr); Brieh (Brühe), diep  (tief) usw.
    
bb) Das Dehnungs-h steht nur in solchen Wörtern, deren hochdeutsche Entsprechungen es enthalten.

z. B. Mehle (Mühle); muhle (mahlen, vom Korn); Stühl (Stuhl), Küh (Kuh) usw.

cc) Das lange i wird in der Regel ie geschrieben.

z. B. schiewe (schieben),  Griewe (Grübchen) usw.

dd) Lange Vokale werden gelegentlich auch kraft Tradition ohne Verdoppelung geschrieben. 

z. B. "ö" (auch)

ee) Plausibel ist auch die Kennzeichnung langer Vokale durch einen Querstrich über dem jeweiligen Vokal; jedoch wird diese Möglich-
keit nicht von allen Schreibprogrammen angeboten.

e) Die Gepflogenheiten der mundartlichen Literatur sind zu berücksichtigen.
     
vgl. zu den vorstehenden Regeln auch: Regeln für plattdeutsche Rechtschreibung. Bei: SASS. Plattdeutsches  Woerterbuch. Plattdeutsch - Hochdeutsch. Hochdeutsch - Plattdeutsch. Bearb. von Heinrich Kahl und Heinrich Thies. 6. Aufl. Neumünster: Wacholtz 2011.

             
2. Weitere Regeln

In einem schriftlichen Verfahren konnte darüber hinaus geklärt werden, dass gegen die folgenden Regeln keine Bedenken bestehen.

a) Be  r - Vokalisierung liegt eine Schreibweise mit "a"  nahe; namentlich die hochdeutschen Endung "-er" entspricht in der Regel "a."


Ebenso wie das Hochdeutsche - eher noch ausgeprägter – vokalisiert die Mundart „r“ gegen „a“. Da sie wesentlich stärker als das Hochdeutsche durch das gesprochene Wort geprägt ist, liegt es nahe, die von Möhn und Stremmel  angewandte Schreibweise vorzuziehen, also z. B.: „fea(r)“, nicht fer (für), „wua(hr)“, nicht wu(h)r (wahr), “Dia(r)“, nicht Dier (Tier). Die Annäherung des geschriebenen Wortes an das gesprochene Wort konkurriert allerdings mit einem Verfremdungseffekt im Verhältnis zu dem hochdeutschen Schriftbild, den diese Schreibweise zur Folge haben kann; dies wird an dem Wort "Dia" (Tier) deutlich, das sich außerdem mit "Dia" (=Lichtbild)  übrschneidet. Möglicherweise hängt es von einer Abwägung im Einzelfalle ab, welcher Schreibweise der Vorzug zu geben ist. Dabei kann auch die Tradition eine Rolle spielen, sofern eine solche festgestellt werden kann, z.B. in der mundartlichen Literatur.

Insbesondere spricht man in der Regel das Buchstabenpaar (Endungs-) "er" wie im Hochdeutschen als kurzes "a".

Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Schreibweise "-er" im einzelnen Falle dem gesprochenen Wort näher steht als ein "a". Die Schreibweise mit "a" kann daher  nur die Regel bilden und duldet (begründungspflichtige !) Ausnahmen.

b) Einzelne Wörter

aa) Der unbestimmte Artikel ist  “e”, “en”, “nem” und “ne” zu schreiben.
 

e – ein, eine. Kurzes, unbetontes “e”, unbestimmter Artikel, f., n., Nominativ. “ e Fraa, e Känd” (eine Frau, ein Kind), auch: ne Fraa en – ein. Kurzes, unbetontes “e”, unbestimmter Artikel, m., Nominativ. “en Mann” (ein Mann); "dos aerren Mann!” (das ist ein Mann!); “Su en Daag!” (So ein Tag!) nem – einem. Kurzes, unbetontes „e“, unbestimmter Artikel, m. n.,  Dativ. „De Schüh vo nem Mann, nem Känd.“ ( Die Schuhe eines Mannes – wörtl.: von einem Mann, eines Kindes –wörtl.: von einem Kind)
ner/na – einer. Kurzes, unbetontes „e“ bzw. „a“. Unbestimmmter Artikel, f., Dativ. „Saa dos muul ner/na Fraa!“ (Sag das einmal einer Frau!)

                                                                                                                
                            m             f                 n
Nominativ       en Mann     e/ne Fraa     e  Känd
Dativ               nem Mann  ner Fraa       nem Känd


Beachte gleichlautend: en – ihn, welchen. Z.b. Wun: „Äss noch Käse du? Jo mer hunn en." (Ist noch Käse da? Ja wir haben welchen.) Hem:  „Host dü en ö gesäh?“ (Hast du ihn auch gesehen)

bb) Das Zahlwort  „eins“ ist „ee, een, eenem, eener, eens“ zu schreiben.

Dies gilt auch für zuammengesetzte Wörter und Wörter, in denen „“ee“ (eins) anderweitig Bestandteil ist.

Ee, een, eenem,eener, eens – ein, eine, einem, einer, eins. Langes betontes „e“. Zahlwort.  „Mer hon een Junge un zwee Maare.“ (Wir haben einen Jungen und
zwei Mädchen.) „Dos  hot ee Appelsine gässe". (Sie hat eine – einzige – Apfelsine gegessen.) „Se hon nür ee Küh.“ (Sie haben nur eine - einzige - Kuh.) „Hie gett’s nür ee Geschäft.“ (Hier gibt es nur ein -einziges- Geschaeft.) „Mer hon’s nür med eenem  –eenzije - Junge, eener – eenzije- Küh, eenem - eenzije - Maadche ze dünn.“ (Wir haben es nur mit einem einzigen Jungen, einer einzigen Frau, einem einzigen Mädchen zu tun.)                  
   
z. B.: eefach – einfach; eemuul – einmal.

                           m                   f                   n
Nominativ       een Junge        ee Küh       ee Maadche
Dativ            eenem Junge     eener Küh  eenem Maadche


Beachte: Gelegentlich kann fraglich sein, ob es sich um den unbestimmten Artikel oder um das Zahlwort handelt. Kann der Satz mit „eenzich, eenzije“ ergänzt werden, handelt es sich um das Zahlwort.

Vorstehende Regeln gelten nur für Ortschaften, in denen die aufgezeichneten Wörter mit dem Vokal "e" gesprochen und geschrieben werden, nicht dagegen für Gebiete mit "a".


cc) Die Ortsbezeichnung „in“ ist  „ee“ zu schreiben.

Dies gilt auch für Wörter, in denen „ee“ (in) Vorsilbe oder sonst Wortbestandteil ist.

ee – in. Langes betontes „e“. Hem: Ee daemm Jipp ärre Briebdasche. (In dieser Jacke ist eine Brieftasche.) Wun.: Da Vadder ärr ee de Stoodt gefohre. Hä wärd woll ee zwee Stunne werra do sei.“ (Vater ist in die Stadt gefarhen. Er wird wohl in  zwei Stunden wieder da sein.) Die Schreibweise „eh“ scheidet aus, weil das Längungs „h“ in dem entsprechenden hochdeutschen Wort nicht vorkommt (Birkefehler Schreibregeln, Buchst d,bb).
nee – hinein. Hem: "Gemma nee ee de gürre Stuwwe?" (Gehen wir hinein in die gute Stube?) 


dd) Lange Umlaute werden nicht besonders ausgewiesen d.h. weder verdoppet noch mit „h“ gelängt.

Dieses Verdopelungsverbot gilt nur für die hier übergangsweise angewandte Schreibweise (ae, oe, ue), nicht dagegen, falls man ä, ö, ü schreibt.

Bei der Schreibweise "ae", "oe", "ue" wirkt die Verdoppelung meist irriitierend und eher als Karrikatur (z.B. aeaes, oeoe). Sie unterbleibt also. Das wirkt sich kaum  nachteilig aus, da die Umlaute in der Regel von Natur lang sind. Die wenigen kurzen Fälle nötigen nicht dazu, den langen Regelfall besonders zu kennzeichnen.


ee) Alertshausener, Berghäuser, Feudinger und  Wunderthausener Varianten       

Die Schreibweise für Berghausen folgt Bernd Stremmel (Berghäuser Wörter, Ausdrücke).

Die Schreibweise für die Feudinger Varianten ist meistens Christian Hackler (Feudingen in seiner Mundart) entnommen.

Die Schreibweise für die Wunderthausener Varianten lehnt sich an Christa Homrighausen (Wunderthäuser Dialektarchiv) an.


Die Schreibweise für die Alertshausener Varianten folgt in der Regel Karl Zoll (Mundart in Alertshausen).

Allerdings ist auch hier zu beachten: Soweit bei gleicher Bedeutung und Sprechweise eine einheitliche Schreibweise in Frage kommt, ist diese vorzuziehen.







 
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