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rechts: Der Altkreis Wittgenstein
Sprachgebiet Wittgensteiner Platt
Ortschaften des Sprachgebietes
Alertshausen Alh Aalertshause
Amtshausen Amt Amtshause
Arfeld Arf Aefeld
Aue Aue uff der Eiwe
Balde Bal ee da Baalde
Banfe Ban Bonfe
Beddelhausen Bed Berrelhause
Benfe Ben ee da Benfe
Berghausen Bgh Bäaghaus
Berleburg (Stadt) Blb Bäaleborg
Bermershausen Bmh Bermaschause
Bernshausen Bnh Beandshause
Birkefehl Bkf Bärkefehle
Birkelbach Bkb Bärkelbach
Christianseck Chr Christianseck
Diedenshausen Dierenshause
Dödesberg Doed Derresbaerg
Dotzlar Dtz Dutzela
Elsoff Els Älsoff
Erndtebrück (Stadt) Ebr Erndebrecke
Feudingen Fdg Färje
Fischelbach Fis Fuschelbach
Girkhausen Gkh Gärkhaus
Glashütte Gla Glashütte
Großenbach Gro Großebach
Heiligenborn Hei Heiligenborn
Hemschlar Hem Hemschela
Herbertshausen Her Herwazause
Hesselbach Hes Hesselbach
Hoheleye Hoh
Holzhausen Hls Holzhause
Homrighausen Hom
Kunst Kun Konst
Laasphe (Stadt) Laa Loase
Laaspherhütte Lah
Langewiese Lwi Laangewesse
Mollseifen Mol Mullsäife
Neuastenberg Nab offem Doaf
opem niggen Dorpe
Niederlaasphe Nle Nerrerloase
Oberndorf Odf Owandoaf
Puderbach Pud Purrabach
Raumland Rld Römmeland
Richtstein Rst Richtstee
Rinthe Rin e da Reinde
Röspe Respe
Rückershausen Rkh Röggaschause
Rüppershausen Rph Rebbaschause
Sassenhausen Sas Sossehause
Saßmannshausen Sßm Soßmannshause
Schameder Sch Schamerer Heimat- und Verkehrsverein Schameder e.V.
Schüllar Slr Schella
Schwarzenau Swu Schworzena
Steinbach Ste Schdabach
Sohl Soh
Stünzel Stue offem Schdenzel
Volkholz Vol Volkes
Weide Wei ee da Weire
Weidenhausen Wdh Weirehause
Welschengeheu Wel
Wemlighausen Wem Wämelkaus
Wingeshausen Win Winjeshause
Womelsdorf Wom Womelsdoaf
Wunderthausen Wun Wunnardhause
Zinse Zin ee da Zäinse
Die mundartliche Schreibweise ist in der Literatur nicht einheitlich. Obige Schreibweise wurde entnommen: Wittgenstein III. Hgg. von Gerhard Hippenstiel und Werner Wied. Bad Laasphe 1984. S. 20 f.
Sprachgebiet des Wittgensteiner Platt
Wittgensteiner Platt wird im Gebiet des Altkreises Wittgenstein gesprochen. Dazu gehören die Städte Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück mit zusammen rund 50.000 Einwohnern; sie wurden am 1. Januar 1975 unter Auflösung des Kreises Wittgenstein mit dem bisherigen Kreis Siegen zusammengefasst, der seit 1984 den Namen Kreis Siegen-Wittgenstein trägt. Zum Sprachgebiet gehören auch die sog. Höhendörfer des Altkreises, nämlich Langewiese, Neuastenberg, Mollseifen und Hoheleye mit zusammen rund 1.050 Einwohnern; sie wurden zum gleichen Zeitpunkt dem neugebildeten Hochsauerlandkreis zugeordnet und gehören zu der Kleinstadt Winterberg.
Das Wittgensteiner Platt gehört zu den oberhessischen Dialekten in der größeren Sprachfamilie des Rhenfränkischen.
Das Wittgensteiner Platt läßt sich in einen nördlichen und einen südlichen Sprachbereich unterteilen, Gebiete, die jeweils Einflüsse der angrenzenden Regionen Westfalen, Hessen und Nassau aufweisen. Diese beiden Bereiche decken sich ungefähr mit den vom 16. bis ins 19. Jahrhundert bestehenden Herrschaftsgebieten der Grafen von Sayyn - Wittgenstein - Berleburg und Sayn - Wittgenstein - Hohenstein und sind im Wesentlichen durch die Wasserscheide zwischen Lahn und Eder markiert. Mundartlich spielen die 1713 gegründeten Höhendörfer eine Sonderrolle, weil sie einen Zusammenhang mit dem niederdeutschen Sprachraum aufweisen. Wie Möhn ausführt, kamen die Siedler zum Teil aus dem benachbarten kurkölnischen Sauerland (dem „Kelschen“), waren katholisch und sprachen niederdeutsche Mundart; teils kamen sie aus dem Süden der Grafschaft, waren reformiert und sprachen hochdeutsche (Wittgensteiner) Mundart.
In dem "Mitmachwörterbuch Wittgensteiner Platt" werden für die Ortschaften Kürzel verwendet; sie sind neben den Ortschaften des Witgensteiner Sprachgebietes vermerkt, die man mit Hilfe des entsprechenden Buttons auf der Randleiste aufrufen kann.
In der kleinräumigen Sprachlandschaft gibt es von Ort zu Ort mehr oder wenger nennenswerte Unterschiede. Für Dieter Möhn (Aufbau, S. 376) war das Anlaß zu der These, " dass Wittgenstein kein einheitliches Mundartgebiet darstellt, vierlmehr in mehrere Teilgebiete zerfällt, die wiederum durch Übergänge miteinander verbuinden sind." Im Anschluß an Weiershausen unterscheidet Möhn sechs typische Ortsmundarten, jeweils drei in der Eder- und Lahnlandschaft, nämlich:
- Laasphe mit dem Laaspher Südosten und das Banfetal,
- Oberndorf mit dem oberen Lahngebiet,
- Erndtebrück mit Schameder, Zinse und Benfe,
- Elsoff mit dem Elsoff- und östlichen Edertal,
- Womelsdorf mit Birkelbach und Birkefehl,
- Wemlighausen mit dem Ederkerngebiet und dem Wittgensteiner Norden.
Die Einheit des Mundatgebietes steht trotz der angesprochenen Unterschiede einerseits und Gemeinsamkeiten mit den angrenzenden Gebieten, besonders dem hessischen Hinterland andererseits nicht in Frage. Etwas anderes ist es, ob und wieweit einzelne Vokabeln noch - soweit Platt gesprochen wird - im Gebrauch oder nur noch ältere Zeitgenossen geläufig sind, wie beispielsweise Wörter aus dem bäuerlichen Bereich.